Womit beschäftigt sich das Forum?

Das Forum Nachhaltiges Leipzig greift Themen auf, bei denen Impulse für eine nachhaltigere Entwicklung der Stadt besonders nötig erscheinen. Diese Themen sind nicht auf Dauer festgelegt. Wir greifen fortlaufend auch neue Herausforderungen auf, wenn Bedarf erkennbar wird und sich genügend Akteure dazu finden.

THEMEN

Nachhaltiges Wirtschaften

THEMEN

Bildung für Nachhaltige Entwicklung

THEMEN

Nachhaltige Stadtentwicklung

THEMEN

Abfallvermeidung und Ressourcenschutz

THEMEN

Ernährung und Landwirtschaft

THEMEN

Leipzig handelt fair

Was wurde bisher erreicht?

Der Prozess des Forums Nachhaltiges Leipzig (vorher: Leipziger Agenda 21) hat viele unterschiedliche Spuren hinterlassen: es wurden neue Organisationen gegründet, städtische Aktivitäten beeinflusst und viele Projekte mit Preisgeldern unterstützt. Die größte Wirkung ergibt sich aber sicher aus den vielen tausend kleinen Impulsen, die die Beteiligten aufgenommen und weitergetragen haben. Im Ergebnis spüren wir heute eine veränderte Haltung zu den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung. Damit sind wir noch längst nicht am Ziel, aber immerhin auf einem guten Weg. Lassen Sie sich anstecken, auch andere dafür zu begeistern!

In vielen Fachbereichen wurde mittlerweile von den maßgeblichen Akteuren das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung als Leitmotiv und Handlungsgrundlage angenommen. Konkret bedeutet das:

  • Im städtischen Zielsystem wurde aus einem Unterpunkt des Umweltschutzes heraus die nachhaltige Entwicklung als zentrales Ziel festgelegt, auf das sich alle anderen Ziele beziehen und an dem sie sich messen lassen müssen.
  • Es wurden Indikatoren zur Prüfung der Stadtentwicklung im Hinblick auf Nachhaltigkeit definiert. Diese Daten werden durch die Stadt jetzt regelmäßig erhoben.
  • 2017 wurde durch den Stadtrat die Umsetzung der Sustainable Development Goals entsprechend der Resolution des Deutschen Städtetags beschlossen, ergänzt durch eine Reihe konkreter lokaler Schwerpunkte.
  • In der fortlaufenden Überarbeitung städtischer Planungen und Konzepte fließen die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung zunehmen ein, so im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK), aber auch in den meisten Fachkonzepten und -planungen.
  • Mit der Bildung des Referats Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz wurde eine Managementstelle für Themen der nachhaltigen Entwicklung in der Stadtverwaltung geschaffen, die mit mehreren Fachämtern durch fachbezogene Klimaschutzmanager in den Ämtern verzahnt ist.  

Das ist noch zu tun:

  • Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagement-Systems in der Stadtverwaltung (u.a. Nachhaltigkeitsprüfung von Planungen und Entscheidungen)
  • Nachhaltigkeitsengagement in allen Fachbereichen zur Voraussetzung von städtischer Förderung machen

Durch Gründung verschiedener Stiftungen und Vereine wurden Strukturen geschaffen, die das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Leipzig unterstützen:

  • 2000 wurde die Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. gegründet. Diese erhielt im Jahr 2015 zusätzlich eine Servicestelle zur Beratung und Unterstützung von Vereinen und Initiativen.
  • 2003 wurde die Stiftung „Bürger für Leipzig“ gegründet.
  • Als Folge eines langjährigen Diskussionsprozesses wurden in der Stadt zunächst eine Servicestelle für Bürgerbeteiligungsprozesse und später eine Koordinierungsstelle zur fachübergreifenden Förderung des bürgerschaftlichen Engagements geschaffen.
  • Zur Beratung rund um die Themenbereiche Bürgerbeteiligung und Engagementförderung wurde ein Beirat gebildet, in dem Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen, des Stadtrats und der Stadtverwaltung zusammenwirken.

Das ist noch zu tun:

  • Verbesserung der Transparenz von Kommunikations- und Beteiligungsprozessen, insbesondere Ausbau eines transparenten digitalen Ideen- und Beschwerdemanagements
  • Ausbau der anlasslosen Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürgerschaft

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird schrittweise in der Stadt verankert, um die Bildungslandschaft nachhaltiger zu gestalten:

  • 2011 wurde die ZAK – Zukunftsakademie Leipzig e.V. gegründet.
  • Mit Projekten wie der jährlichen Bildungsbörse und dem 2018 erstmals durchgeführten Zukunftsdiplom werden Angebote zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bekannter gemacht, vernetzt und ihr Wirkungskreis vergrößert.
  • Die Stadt beteiligt sich seit 2021 am Projekt „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune“ und strebt an, Grundsätze von BNE in allen kommunalen Bildungseinrichtungen zu verankern. Hierbei berät die Geschäftsstelle des Forums die Steuerungsgruppe.
  • Die Zukunftsakademie hat sich 2023 erfolgreich um den Aufbau der Regionalen Servicestelle BNE beworben und unterstützt jetzt Bildungsträger in Leipzig sowie den Landkreisen Leipzig und Nordsachen bei der Anwendung von BNE.

Das ist noch zu tun:

  • Entwicklung einer lokalen BNE-Strategie für die Stadt Leipzig, mit der insbesondere die Möglichkeiten der vielen städtischen Einrichtungen adressiert werden. 

Ausgehend von einer schriftlichen Unternehmensbefragung wurde im Koordinierungskreis des Forums ein Arbeitsgruppe Nachhaltiges Wirtschaften gebildet. Diese hat:

  • 2022 ein Leitbild für Nachhaltiges Wirtschaften erarbeitet, das im Koordinierungskreis verabschiedet und anschließend andere Unternehmen und Organisationen zur Mitzeichnung empfohlen wurde.
  • Darauf aufbauend wurde eine Checkliste für die Selbstprüfung für Unternehmen erarbeitet.
  • 2022 wurde ein Netzwerk von Nachhaltigkeitsbeauftragten von größeren Unternehmen und Organisationen in Leipzig aufgebaut, das seitdem kontinuierlich weitergeführt und ausgebaut wird (LUNAplus – Leipziger Unternehmen für Nachhaltigkeit und Austausch).

Das ist noch zu tun:

  • Die Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens werden zunehmend von Unternehmen in ihrer strategischen Ausrichtung und dem Alltagsgeschäft aufgegriffen. Dieser Prozess sollte durch gezielte Beratung und Vernetzung weiter beschleunigt werden.

Schrittweise finden die Grundsätze des fairen Handels und der fairen Beschaffung breitere Anwendung in der Stadt:

  • Die Stadt Leipzig hat 2011 den Titel Fairtrade Town erhalten und sich 2015 erfolgreich beim Bundeswettbewerb zur „Hauptstadt des Fairen Handels“ beworben. Hier belegte sie einen sehr guten vierten Platz.
  • Seitdem wurden die Aktivitäten im Rahmen des Netzwerks „Leipzig handelt fair“ verstetigt.
  • Die Steuerungsgruppe „Leipzig handelt fair“ organisiert fortlaufend weitere Aktionen rund um Themen des Fairen Handels.
  • In der Stadtverwaltung wurde Kriterien zur Fairen und nachhaltigen Beschaffung in das Beschaffungswesen aufgenommen und in verschiedenen Ausschreibungen berücksichtigt.

Das ist noch zu tun:

  • Möglichkeiten für eine nachhaltige Beschaffung sowohl bei der Stadt Leipzig als auch bei anderen Organisationen und Unternehmen noch umfassender nutzen.

Das Engagement der Stadt für den Klimaschutz wurde ausgeweitet.

  • Die Stadt Leipzig hat 2017 den European Energy Award in Gold erhalten.
  • Mit mehreren lokalen Klimakonferenzen wurden Klimaschutzthemen aus den kleinen Fachkreisen heraus in eine breitere Öffentlichkeit getragen.
  • Dem Ausrufen des Klimanotstandes durch den Leipziger Stadtrat im Jahr 2019 folgend, wurde im Jahr 2020 zudem ein Sofortmaßnahmenprogramm zum Klimaschutz mit 24 Maßnahmen aufgestellt.
  • Grundlage des Energie- und Klimaschutzprozesses der Stadt Leipzig für die kommenden Jahre bildet das Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 (EKSP 2030), das vom Stadtrat 2022 beschlossen wurde.
  • Die Stadt beteiligt sich am EU-Programm „100 klimaneutrale und smarte Städte“ und strebt eine Annäherung an Klimaneutralität für die Stadtverwaltung bis zum Jahr 2030 an.

Das ist noch zu tun:

  • Das Forum Nachhaltiges Leipzig regt den Aufbau einer regionalen Klimaschutzagentur an, die die Umsetzung von Klimaschutzinvestitionen durch Gebäudeeigentümer und kleine und mittelständische Unternehmen beraten und unterstützen kann.

Der Leipziger Zukunftspreis ist in der Stadt etabliert. Dies bedeutet:

  • Mit dem Leipziger Zukunftspreis (früher: Agenda-Preis) konnten seit der ersten Ausschreibung 1999 jährlich mehrere nachhaltige Projekte und Initiativen gewürdigt und finanziell unterstützt werden.
  • Seit 2016 gibt es ergänzend einen Projektfonds zur Anschubunterstützung von neuen Initiativen und Projekten.
  • Seit 2021 wurde der Jugendpreis niedrigschwelliger als Kinder- und Jugendpreis ausgeschrieben. Damit konnten zahlreiche Gruppen von Kindern und Jugendlichen bei ihrem Engagement unterstützt werden.
  • Mehrere Unternehmen unterstützen den Preis kontinuierlich mit Finanzbeiträgen und persönlichem Engagement.

Das ist noch zu tun:

  • fortlaufende Anpassung der Ausschreibungsbedingungen an die sich verändernde Bedarfe und Möglichkeiten der Akteure in Leipzig